Herzlich willkommen

 

Wir leben in Zeiten großer Herausforderungen, die Politik und Gesellschaft viel abverlangen. Von der großen Unsicherheit profitieren zurzeit vor allem Kräfte, die unsere demokratische Ordnung in Frage stellen. Mit ihren vereinfachenden Formeln tragen sie zur Radikalisierung von Teilen der Gesellschaft bei.

Wie also können demokratische Antworten in diesen rasanten Zeiten aussehen? Als Seliger-Gemeinde wollen wir mittels eines gesonderten Webportals den deutsch-tschechischen Dialog zu Fragen des Populismus und des Rechtsradikalismus fördern.

Bei den hier präsentierten kommentierenden Texten soll es darum gehen, die Phänomene Populismus und Rechtsradikalismus aus unterschiedlichen Perspektiven und Gesichtspunkten kurz und prägnant abzuhandeln. Ergänzt wird dies durch historische Texte.

 

*Es geht um alles" – unter diesem Titel wurde in den tragischen Stunden des September 1938 ein Aufruf der Deutschen Sozialdemokratischen Arbeiterpartei in der Tschechoslowakei an die Sudetendeutschen veröffentlicht, in dem vor der Politik der Nationalsozialisten gewarnt wurde und in dem für eine demokratische und friedliche Lösung geworben wurde.

 

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Ernst Paul 1971

In jedem Volke gibt es einen Bodensatz minderwertiger Menschen

Wehe dem Volke, wenn Verbrecher zu Regenten, wenn ihre Schergen zu Kommandanten, wenn die eidverpflichteten Helfer durch das Gesetz zur Teilnahme an Verbrechen beauftragt werden und die Jugend in Verachtung anderer Menschen erzogen wird. Dann wird die andere Rasse, die andere Gesinnung, der andere Glaube, die andere Nation zum Opfer der Untermenschen.

Das Antlitz der Opfer soll uns mahnen, in Zukunft die Herrschaft des verbrecherischen Bodensatzes unseres Volkes zu verhindern.

Ernst Paul, damaliger Bundesvorsitzender der Seliger-Gemeinde, im Vorwort zur Publikation Georg Hans Trapp „Antlitz der Opfer“, September 1971

Erinnerung in Tachau

Gedenkveranstaltung für die Opfer des Todesmarsches von 1945

Zum Ende des Zweiten Weltkriegs kam es in Westböhmen unter dem Eindruck der militärischen Lage zu zahlreichen Todesmärschen. Konzentrationslager wurden geräumt und die unschuldigen Menschen wurden unter menschenunwürdigen Bedingungen über Straßen weitergetrieben. Viele der Todesmärsche hatten das Konzentrationslager Flossenbürg zum Ziel. Nach dem Krieg wurden im Gebiet Tachau fünfzehn Massengräber gefunden. Nach der Exhumierung der Leichen wurden diese in eine Grabstätte am heutigen Mahnmal in Tachau bestattet.

Werde ich die mir liebgewordenen Freunde jemals wiedersehen?

„Wenn ich den frenetischen Jubel der „Sieger“ bedenke, die Straßenaufzüge, die glänzenden, militärisch aufgezogenen Versammlungen und Aufmärsche, dann fühle ich, dass ein Wiedersehen ausgeschlossen ist“. 

1933 übernahmen die Nationalsozialisten die Macht in Deutschland. Sofort begann die Verfolgung von Sozialdemokraten und Kommunisten, von Juden und anderen Menschen, die von den Nazis zu Feinden erklärt wurden. Vielen blieb von daher nur die Flucht. Eines der Hauptzielländer war die Tschechoslowakei. Das Land war die letzte Demokratie in Ostmitteleuropa und es gab eine zahlenmäßig starke deutsche Minderheit, in der es wiederum auch demokratische Parteien gab. Zu Ostern 1933 veröffentlichten die Zeitungen der sudetendeutschen Sozialdemokratie die unten stehende Schilderung. Der Text warb für die Unterstützung der nun in der Tschechoslowakei eintreffenden Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten.

Der Blick auf 1933 hilft uns, Flucht und Asyl in unserer Gegenwart besser zu verstehen.

 

Helden der Hoffnung I - Gedenkveranstaltung

Helden der Hoffnung I

80 Jahre Kriegsende und die Erinnerung an die sudetendeutschen Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten

Im Mai wird es 80 Jahre her sein, dass der Zweite Weltkrieg zu Ende ging. Dies war der Tag der Befreiung vom Terror der Nationalsozialisten. Als Seliger-Gemeinde stehen wir in der Tradition der sudetendeutschen Sozialdemokratie und somit in der Tradition derjenigen Sudetendeutschen, die sich gegen den Nationalsozialismus stellten und sich zugleich zur demokratischen Tschechoslowakei bekannten.

Die Demokratie ist kein Selbstläufer

Der Aufruf „Es geht um alles“ aus dem September 1938 erinnert in erschreckender Weise an unsere heutige weltpolitische Lage. Damals stand Europa vor einer Zerreißprobe: Der Nationalsozialismus bedrohte die Demokratie, und mit dem Münchner Abkommen wurde der Weg für die Zerschlagung der Tschechoslowakei geebnet. Heute sind es andere Kräfte – autoritäre Tendenzen, Nationalismus und geopolitische Aggressionen –, die das demokratische Fundament Europas herausfordern. 1938 wurde die Mahnung von vielen zu spät ernst genommen.

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